AF Feinabstimmung mit der DOT-Tune Methode


Mit der D300S und den D7x00 Modellen hat Nikon die Option zur Feinjustierung des Autofokus auch in die DX Modelle integriert. Auf diese Weise kann ein bestehender Front- oder Backfocus des Objektivs korrigiert werden. Bei Zoomobjektiven ist eine 100%ige Einstellung jedoch nicht möglich! Für Festbrennweiten oder eine Einstellung des Objektivs auf eine dedizierte Brennweite ist die Dot Tune Methode gut geeignet. Nikon Nikkor Zoom Objektive sollten einmal im Nikon Servicepoint geprüft und eingestellt werden. Das kostet zwar pro Objektiv EUR 40,--, lohnt sich aber.  Festbrennweiten und Objektive anderer Hersteller können mit der nachfolgenden Methode selbst eingestellt werden. Alles zum Thema Autofokus und Schärfe kann man in dieser exzellenten Leseprobe erfahren. 

Bei der im Internet meist empfohlenen Methode zur Feinjustierung werden mehrfach Aufnahmen mit verschiedenen AF Korrekturwerten und einer Kalibrierhilfe vorgenommen. Kommerzielle Produkte sind beispielsweise LensCal oder Lens Align  Als Kalibrierhilfe kann jedoch auch ein Lineal oder eine ausgedruckte Schablone genutzt werden. Das Prinzip ist immer das selbe. Auf der Traumflieger Seite wird die Methode sehr gut beschrieben. Auch eine entsprechende Schablone, der Focus Detektor  kann dort als PDF heruntergeladen werden. Ich habe einiges ausprobiert, bin allerdings mit der Methode nicht glücklich geworden. 

Die hier vorgestellte DOT Methode erlaubt die Einstellung des Fokus auf eine dedizierte Brennweite in ca. fünf Minuten. Die Kamera wird hierfür auf ein Stativ montiert.  Der Erfinder dieser Methode empfiehlt diese Vorlage als Kalibriermotiv. 

Das Objektiv wurde auf 270 mm und größte Blende (4,5) eingestellt. In der folgenden Prozedur wird nun der Schärfebereich der eingestellten Brennweite ermittelt. Hierzu wird als erstes mit Liveview auf das Motiv (Kontrast Autofocus oder Manuell) fokussiert. Danach wird Liveview und AF abgeschaltet und mit Hilfe der AF Feineinstellung und dem Schärfe Indikator im Sucher der Schärfebereich mit dem unteren und oberen Schärfepunkt ermittelt. Der Fokus darf keinesfalls mehr am Objektiv verstellt werden! 

Nachdem diese beiden Punkte bekannt sind, wird der Korrekturwert auf den Mittelwert des Bereiches eingestellt. Beispiel Unterer Wert +2 und oberer Wert +14. Das Objektiv ist somit bei 300mm, in einem Bereich von 12 AF Werten, zwischen +2 und +14 scharf. 12/2 ergibt 6, der Mittelwert in diesem Bereich liegt somit bei +8. Danach folgen ein paar Testaufnahmen (+1 / -1) um die Einstellungen zu überprüfen. 

Mein Kamera Setup für die Einstellung des 70-300 war: - Brennweite: 270mm - Entfernung zum Motiv ca. 7,50m - Mode: A (Blendenvorwahl) - Blende: 5,6 - ISO: 100 - Spiegelvorauslösung: 2 Sekunden - Selbstauslöser: 5 Sekunden Vorlauf Ablauf der AF Feineinstellung 

1. In Menü AF Feineinstellung den für diese Objektiv gespeicherten Wert auf 0 setzen 

2. Per Liveview (Kontrolle über die Vergrößerungstasten) auf das Motiv scharfstellen Genutzt werden kann die manuelle Einstellung oder der Kontrast Autofokus. Wichtig ist dass das Motiv 100%ig scharf eingestellt ist. 

3. Liveview ausschalten 3. Vorsichtig den AF an der Kamera ausschalten, dabei keinesfalls die Kamera verschieben oder den Fokus verstellen 

4. Im Menü die Option für die AF Feineinstellung aufrufen, der Wert sollte auf 0 stehen 

5. Im Sucher kontrollieren ob der Schärfeindikator unten links einen voll ausgefüllten grünen Kreis zeigt. Falls nicht liegt der scharfe Bereich entweder komplett im Plus oder komplett im Minus Bereich. Daher muss nun im ersten Schritt geprüft werden in welche Richtung es geht. Benötigt wird der Bereich in dem der Schärfeindikator einen grüne voll ausgefüllten Kreis anzeigt. 

6. Hierzu den AF Korrekturwert schrittweise (-1) verringern (OK drücken nicht vergessen), danach immer den Schärfeindikator prüfen. Sobald sich die Anzeige des Indikators ändert (Blinken, Pfeilsymbol, Voller Kreis) den eingestellten Wert notieren. Dies ist die untere Grenze des Schärfebereichs. 

7. Diese Prozedur wird nun nochmal für den oberen Grenzwert durchgeführt. Sobald eine Veränderung des Schärfeindikators eintritt, auch diesen Wert notieren. 

8. Nach Abschluss sollte nun der untere und obere Wert des Schärfebereichs bekannt sein. 

9. Nun in der AF Feineinstellung den Mittelwert des Bereichs eintragen, siehe nachfolgendes Beispiel. 

Bei mir waren es die Werte +2 und +14. Bei der Einstellung 0 zeigte die Kamera nicht scharf. Nach Erhöhung auf +2 zeigte der Schärfeindikator den vollen Kreis. Bei +15 begann er wieder zu blinken, was unscharf bedeutet. Der scharfe Bereich dieses Objektivs beträgt somit 12 Einstellwerte und liegt mit dieser D7100 und Brennweite 270mm zwischen +2 und +14. Der einzustellende optimale Wert liegt somit bei +8. Unterer Grenzwert 2+(12/2)=8 Zur Prüfung habe ich jeweils eine Aufnahme mit +7, +8, +9 gemacht. In meinem Fall war +7 die optimale Einstellung bei 270mm Brennweite. 

 Ein Kalkulationsform findet sich hier: http://www.testcams.com/DotTune/CalcMidPoint.html 

Hier noch der Link zum ausführlichen englischen YouTube Video der Methode: https://youtu.be/7zE50jCUPhM